1. |
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Scheinbare Leere, scheinbares Dunkel,
andere Wellen, anderes Licht,
im Schatten des Blendenden,
bunt liegt mein Weg.
Neues Licht auf alte Schatten,
aus neuer Perspektive ein Blick
in die Finsternis.
Erkennen, dass ich sehe,
sehen dass ich nicht falle,
dass meine Füße Boden berühren.
Geächtete Sicht auf Sinn und Unsinn,
Gehalt und Leere, auf Leben und Sterben,
Stillstand, Entfaltung
und inneres Maß.
Geächteter Blick auf mich selbst,
auf Stillstand, Entfaltung,
auf das Gleichgewicht
von allem und nichts.
Gezwängt in falsche Werte.
Zahllose Möglichkeiten
jenseits des Richtigen
- all das zerfällt
vor meinen Augen
im neuen Licht.
Gedrängt in ein Sein,
so vielfältig wie falsch.
Was ich geahnt
beginn' ich zu sehen.
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2. |
Konturen werden sichtbar
07:00
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Die Schwaden des Diffusen
beginnen sich zu lichten,
aus ihnen erwachsen
die Formen des lange Geahnten.
Nicht wie ein Keim aus dem Same,
nicht wie ein Blatt aus der Knospe.
So, wie ein Baum aus dem Nebel,
wie ein Wald aus der Nacht.
Da steht es vor mir,
so groß und alt,
so bloß und echt,
so unmittelbar.
Es war immer da,
so wie das Land in der Nacht,
wie der Wald hinter Nebel
und der Berg hinter Wolken.
Aus konturloser Leere,
aus endloser Finsternis,
aus fallender Tiefe,
und aus meiner Ahnung.
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3. |
Innerer Kompass
06:30
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Im Ursprung war der Weg noch klar,
der Spiegel war Bestätigung.
Die Richtung war gewiss,
der Antrieb kam von innen,
der Drang war echt
und unversehrt.
Doch in wachsender Dichte
zeitlicher Folgen
und äußerem Druck
falschen Forderns
ging Vieles zu Bruch,
wurde wieder erschaffen
teils richtig,
teils falsch,
zum Teil nach dem Innen,
zum Teil nach dem Außen.
Ecken wurden beschädigt,
Kanten gebrochen,
doch der Kompass,
die innere Richtung
nahm keinen Schaden,
blieb unversehrt.
So gab es Stürme,
finst're Nächte,
Ströme und Strudel,
oft nur knapp
dem Scheitern entronnen,
doch die feine Nadel,
im Inner'n des Kompass
blieb heil.
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4. |
Widerstand
05:40
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Die innere Richtung
erhielt mir das Leben,
bar jeden Wissens
um Richtigkeit.
So viele Kämpfe
gegen Unverständnis
und Abhängigkeit,
erzwungene Last
und gegen Verlorensein.
Doch nahe am Abgrund,
die Gefahr des Sturzes immer im Auge,
wuchsen Bewusstsein und Kraft.
Mit Wurzeln des Widerstands
finde ich Halt
auf den steinigsten Pfaden.
Auf felsigen Graten hoher Berge
und auf grünen Ebenen
schwankender Moore.
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5. |
Und immer fort
07:56
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Meine Füße wurzeln tief,
mein Blick reicht weit,
mein Atem ist lang,
die Richtung gewiss.
Und so führt mein Weg
von Beginn an voran.
Von außen betrachtet
oft ohne Richtung,
nimmt kaum Notiz
von Regel und Norm,
denn die Richtung, die Zählt,
kommt von innen.
In dem neuen Licht, sehe ich deutlich
all das was mein Kompass mir sagt.
Von außen unsichtbar, von innen geleitet,
Entbehrung akzeptierend, bleibe ich bei mir.
Die Nebel ziehen leise,
vorüber ohne Schatten,
die Stürme toben wild
doch ohne mich zu treiben,
denn so gewiss seh' ich den Weg,
im neuen Licht noch viel bestimmter,
hier liegt er klar, führt mich voran.
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Licht- und Schattensaiten BY, Germany
Since 2001, or was it 2002, Stefan Johannes has been active with this experimental, avantgarde solo project that has its
roots in black metal.
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